96-Stürmer Mikael Forssell (27) erholt sich von der enttäuschenden Hinrunde zu Hause in Finnland. Das BILD-Interview.

BILD: Wie feiern Sie Weihnachten?

Forssell: „Zu Hause in Helsinki mit meinen Eltern, meiner Schwester und ihrem Freund. Am Heiligabend gehe ich morgens um zehn mit Freunden erst mal Fußball spielen. Nachmittags gehe ich in die Kirche. Und dann essen wir gemeinsam – Fleisch, Schinken, Fisch. Wir feiern ganz ruhig. Ich freue mich riesig, schließlich war ich fast zehn Jahre nicht mehr Weihnachten daheim. In England (Forssell spielte in Birmingham und bei Chelsea/d. Red.) gibt’s ja keine Winterpause. Hoffentlich schneit’s. Schnee zu Weihnachten – das finde ich schön.“

BILD: Spielen Sie im Urlaub Eishockey? Ist ja finnischer Nationalsport...

Forssell: „Das stimmt! Aber ich habe mit 10 aufgehört. Ich war immer Fußballer. Eishockey spiele ich nicht mehr. Da bin ich anders als die meisten Finnen.“

BILD: Wie hat Ihnen die Adventszeit in Hannover gefallen?

Forssell: „Ganz toll. Ich wohne ja in der Altstadt, war sehr oft auf dem finnischen Weihnachtsmarkt. Und in meiner Wohnung hatte ich einen Adventskalender, den hat mir ein Fan geschenkt.“

BILD: Hat Ihre Wohnung in Hannover eigentlich eine Sauna?

Forssell: „Nein, leider nicht. In Finnland haben 70 % der Wohnungen und Häuser eine. In Hannover nutze ich die Sauna in der AWD-Arena.“

BILD: Haben Sie eigentlich schon mal den Weihnachtsmann besucht?

Forssell: „Nein, leider nicht (lacht). Obwohl er ja in Finnland wohnt: in Lappland in einem kleinen Dorf namens Korvatunturi. Hier werden die Weihnachtsgeschenke produziert und am 24. Dezember mit dem Rentierschlitten weltweit verteilt.“

BILD: Themawechsel: Wie fällt die Bilanz Ihrer ersten sechs Monate bei 96 aus?

Forssell: „Ich hätte mir mehr Tore gewünscht. Ich habe ja immer gesagt, dass ich lieber Torchancen vergebe als gar keine zu haben. Leider habe ich nicht so viele Chancen bekommen. Das hat nichts mit dem System zu tun. Wir müssen einfach besser im Kollektiv arbeiten, dürfen nicht so tief stehen. Alles in allem war das schon eine enttäuschende Vorrunde, wir hatten uns als Mannschaft viel mehr vorgenommen. Das wollen wir im nächsten Jahr besser machen.“

BILD: 96 hatte in der Hinrunde so viele Verletzte wie noch nie. Was tun Sie gegen die Angst, dass es auch Sie erwischt?

Forssell: „Ich arbeite sehr viel im Kraftraum. Aber wissen Sie: Ich hatte schon so viele schlimme Verletzungen. Wenn ich Angst hätte, dürfte ich kein Fußball mehr spielen. Wenn es passiert, passiert’s. Ich bleibe ganz ruhig.“

BILD: Frohe Weihnachten!

Forssell: „Ja! Hyvää Joulua!“

Die wird Forssell haben. Für heute ist in Helsinki Schnee angesagt.

VON FLORIAN KREBS